Zumindest in Amerika prüft die Federal Aviation Administration (FAA) derzeit, inwieweit die Behauptung, mobile Geräte (erstmal nur Tablets und e-reader) beeinflussen mit ihrer Strahlung durch WLAN-Antennen die Elektronik eines Flugzeugs und könnten dieses zum Absturz bringen, wissenschaftlich haltbar ist. Im Juli soll es dazu Ergebnisse und neue Regelungen geben.
Vielflieger dürfte das eher interessieren als den „Normal-Flieger“. Doch es ist ein richtiger und wichtiger Schritt. Es gab immer mal wieder Menschen, die in einem Flugzeug ihr Mobiltelefon angeschaltet hatten und nichts passierte. Es kam da immer wieder die Frage auf, inwieweit die in der Einleitung aufgestellte Behauptung richtig ist. Mit einem „ist halt so“ läßt sich das nicht mehr abschmettern, denn immer mehr nutzen ein z.B. Kindle oder andere Tablets, um während dem Flug etwas lesen zu können oder zu spielen. Es geht hier nicht um Smartphones.
Mittlerweile gibt es WLAN auf bestimmten Flügen. Für jeden. Die Lufthansa z.B. nennt das FlyNet, Breitbandzugang mit WLAN-fähigen Geräten auf Langstreckenflügen über den Atlantik. Auf die Schnelle habe ich nichts darüber gefunden, ob dieser Dienst auch während Start und Landung verfügbar ist. Was ich mich immer wieder gefragt habe: wenn manche Menschen vergessen haben, ihr Telefon auszuschalten und es ist nichts passiert – wieso dann die Regelung? Ist die Elektronik des Flugzeugs während Start und Landung weniger anfällig für Störungen, im Vergleich zum eigentlichen Flug? Mit könnte, würde und vielleicht gewinnt man keine Diskussion. Das hat die FAA endlich eingesehen, wenn auch mit viel Druck.
Die amerikanische Senatorin Claire McCaskill zeigte sich in der New York Times frustriert darüber, daß die FAA ihre Regelungen nicht überdenkt:
„A flying copy of War and Peace is more dangerous than a Kindle.“
Die gebundene Ausgabe des Buches hat, je nach Verlag und Ausgabe, zwischen 1531 und 2288 Seiten. Insofern hat sie definitiv Recht. McCaskill scheidet demnächst aus dem Amt, sie hat jedoch noch einen Gesetzesvorschlag bezüglich den Regelungen der FAA zu diesem Thema am laufen, mit dem sie die FAA dazu zwingen will, sich zu bewegen. Der zurückgetretene Vorsitzende der Federal Communications Commission (FCC) Julius Genachowski hat in einem Brief an die FAA eine Lockerung der Regelungen gefordert.
Bisher betrifft es nur einfachere elektronische Geräte, e-reader und Tablets ohne GSM und LTE-Modul z.B. Ob, wann und wie Smartphones betroffen sind, wird sich im Juli zeigen. Wann sich europäische Flugaufsichtsbehörden bewegen, und ob überhaupt, ist ungewiss.
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