Quo vadis, Google? Der Suchmaschinengigant wird 16 Jahre alt
Einige unter den Lesern erinnern sich eventuell noch an die Zeit vor Google. In Zeiten der 56k-Internetmodems war die entscheidende Frage ob man nun den Explorer oder Netscape nutzte, wer im Netz etwas suchen wollte, musste es mit Yahoo oder Altavista versuchen und bekam dafür meist spärliche Ergebnisse und Grafiken und Bilder bauten sich in Ladezeiten jenseits der 5 Minuten auf. Google revolutionierte binnen weniger Jahre die Nutzung des Internets, indem es eine sinnvolle Alternative der Suchmaschinen anbot. Zeitgleich entwickelte Google ein Werbesystem, dass es besonders Händlern im WWW ermöglichte, ihre Produkte gezielt platzieren zu können.
Überfordert: Deutsche Politiker und Googles alleinbeherrschende Marktpräsenz
Heute ist Google nicht mehr wegzudenken und ein relevantes Standbein vieler Industriezweige. Forderungen deutscher Politiker (Heiko Maas, Justizminister, SPD), Google müsse aufgrund seiner Marktpräsenz kontrolliert werden und seinen geheimen Quell-Code offenlegen, lösen daher bei IT-Experten nur Verwunderung über so viel Inkompetenz aus. Google ist am Ende des Tages ein ganz normales Unternehmen und muss auch so behandelt werden. Es ist nicht verpflichtet, seine Dienste anzubieten, vor allem nicht kostenlos und nicht überall. Genauso wenig wie BMW verpflichtet ist, seine Fahrzeuge weltweit anzubieten. Stellt die Politik Google zu viele Steine in den Weg, werden „alternative Absatzmärkte“ gesucht. Wie das dann aussieht, kann sich jeder selbst vorstellen. China ist ein gutes Beispiel für den Konflikt „Google vs. Politik“ und zeigt deutlich, dass am Ende der Internetnutzer der Leidtragende ist. Es wäre hier für alle Beteiligten wünschenswert, wenn sich mit der Thematik „Googles beherrschende Marktpräsenz“ ausschließlich Politiker befassen würden, für die das Internet kein „absolutes Neuland“ darstellt.
Innovativ: Google nutzt Android-L-Namensspekulationen als kostenlose Werbestrategie
Die neue Android L Version steht noch immer in den Startlöchern, bis dato konnte Google die Namenspekulationen weiter anheizen. So auch am Wochenende, als der Konzern eine virtuelle E-Card verschickte, auf der ein Geburtstagskuchen, geschmückt mit Süßigkeiten, zu sehen war. Daneben die Frage: Google, warum platzieren wir Geburtstagskerzen auf der Geburtstagstorte? Pfiffige Netzdetektive sehen darin direkt einen Hinweis auf die Namensgebung „Lollipop“, auf die die verteilten Süßigkeiten im Bild darauf hinweisen sollen. Google selbst äußerte sich natürlich nicht, funktioniert doch die „Spekulations-Werbestrategie“ wie am Schnürchen. Maximale Aufmerksamkeit, mit minimalem Einsatz. Da schauen selbst die Kollegen von Apple neidisch über den Tellerrand, deren nicht weniger erfolgreiche Werbekonzepte zu den Teuersten auf dem Markt gehören.