Als Google im Juni seine neue Google Fit Android App vorstellte war die Begeisterung groß. Ab sofort sollte das Mobile Device in der Lage sein, Aktivitäten wie Radfahren, Laufen oder Gehen zu dokumentieren und auszuwerten. Anhand der gesammelten Daten erstellt die App euch einen persönlichen Gesundheitsstatus, anhand dessen euch der Begleiter empfiehlt, wann und wo ihr euch wieder mal bewegen solltet. Die Grundidee ist super, User berichten aktuell leider von massiven System-Bugs der Apps. Grund genug für uns die App einen Tag lang einem Praxistest zu unterziehen.
Konkurrent Apple legte die Messlatte hoch – kann Google Fit mithalten?
Apples Healthkit hat es vorgemacht und eine der ersten Fitness-Tracking-Konzepte entwickelt. Genau an diesen Maßstäben muss sich jetzt auch das Android System messen lassen. Auch die Android App erlaubt bestimmte Ziele festzulegen, die man unbedingt erreichen möchte. Die App hilft dann unterstützend diesem Ziel näher zu kommen. Außerdem zählt die App vollautomatisch eure Schritte und empfiehlt auch bei Dauersitzen mal ein paar Meter zu gehen. Als besonders Highlight lässt sich die App selbstverständlich noch mit anderen Fitness-Apps wie Runstatic verbinden und auch eine Android Wear Unterstützung ist bereits vorhanden. Die 13 MB große App bekommt ihr über den Google Play Store, Voraussetzung Android Version 4.0 oder höher.
„Dummer“ Schrittzähler, einfaches Handling und Android-Wear-Anbindung
Also zuerst das Positive: Design und Aufbau sind übersichtlich die Bedienung einfach und bequem und auch die Anbindung an Runstatic hat geklappt. Der Funktionsumfang ist verglichen mit dem Apple Konkurrenten wesentlich kleiner und der Schrittzähler funktionierte in unserem Test so überhaupt nicht. Die langsame Fahrt mit dem Bus im morgendlichen Stop&Go-Berufsverkehr wurde als „Laufen“ im Schrittzähler aufgezeichnet. Außerdem scheint es ein paar kleine Übersetzungsfehler zu geben. Ob mit „übrige Schritte“ permanentes Hüpfen oder vielleicht sogar Schweben gemeint ist, konnten wir trotz mehrfacher Selbstversuche nicht herausfinden. Die Meldung am Nachmittag, dass ich mich nach zwei Stunden Dauersitzen mal bewegen soll, fand ich gut. Hätte ich aber wahrscheinlich auch von alleine gemacht, irgendwer will ja immer was. Auf dem Heimweg ließ sich der Schrittzähler von der zügigen Bahn nicht mehr austricksen und es wurde lediglich „langsame“ Bewegungsveränderungen der GPS-Position als Gehen/Laufen eingestuft. Will man hier genauere Ergebnisse, sollte man sich zumindest ein preiswertes Fitness-Armband oder eine Smartwatch mit physikalischem Schrittzähler-Modul besorgen! Nach einem Tag Praxistest, kann man sagen, dass die App eine coole Erweiterung der Google-Dienste darstellt und auf jeden Fall bei den Nutzern punkten wird. Legt Google jetzt noch zeitnahe Updates mit neuen Funktionen nach, dann gibt es hier nichts mehr zu meckern.