Gestern hatte ich die Sendungen „Markencheck“ und „Hart aber fair“ angekündigt. Ich bin gerade dabei, seit 3 Stunden mich durch die Sendung „hart aber fair“ zu quälen und habe bisher knapp 19 Minuten geschafft. Was das über die Sendung zu dem Thema aussagt?
Ich lasse mich an dieser Stelle nicht über Qualitätsfernsehen in Deutschland aus, das würde zu weit führen. Ich habe über Google+ Beiträge diverser Zeitungen und Nachrichtenmagazine gelesen, die teils sehr deutlich die Sendung „hart aber fair“ kritisiert haben. Ein jeder mag zu öffentlich-rechtlichen Sendern stehen, wie er will, auch in Bezug auf die ehemalige GEZ, die sich einen schönen neuen Namen zugelegt hat und jeden abmahnt, der nicht „ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice“ schreibt. Doch zurück zur Sendung.
Ich schrieb, daß die Sendung auf Grund der Gäste durchaus interessant werden könnte. Bisher war alles vorhersehbar, es gibt die Technik-Neandertaler, die Homini Technici und jemanden dazwischen. „Handy und PC erst ab 15. Frühestens!“ vs. „Willkommen im 21. Jahrhundert“. Gezeigt wird auch das hier bereits vorgestellte iPotty. Mittlerweile bei Minute 22 stelle ich mir die Frage, ob ich mir die ganze Sache, die 1:18 Stunden geht, weiter antun soll. Es lief der erste Beitrag, Viertklässler sollten sich zwischen iPad, nagelneuem Fahrrad und einem Hasen entscheiden. Ein Mädchen sagte, sie habe schon ein iPad, sei aber noch nie so nahe an einem Hasen gewesen, das sie ihn streicheln konnte. Paula Bleckmann machte dafür prompt die „medialisierte Welt“ verantwortlich und nicht die Faulheit der Eltern, mit ihren Kindern z.B. mal mit in einen Zoo zu gehen. iPad mit 11 sei nicht normal, weil das nicht dem Entwicklungsstand der Kinder entspreche. Ob man einem Kind in dem Alter so viel Eigenverantwortung zutrauen könne. Ich möchte nicht wissen, wie der Entwicklungsstand manches Erwachsenen ist, der so denkt.
Ich möchte mich nicht weiter groß zu auslassen, jedoch wird in den eingeblendeten Beiträgen teils unterschwellig manipuliert. Hört Prinz Harry genau zu (ist nicht unbedingt einfach), lest euch die Übersetzung durch und überlegt, was der Bordschütze eines Helikopters so mit den Daumen macht.
Mittlerweile bin ich bei 1 Stunde. Es kommt etwas Bewegung rein, es gab kurzzeitig eine Killerspieldebatte (Aaargh!).
Juchee! Zu Ende und ich lebe noch. Die nahezu vollständige Verweigerung des Zugangs Jugendlicher / Kinder zu den „neuen“ Medien vor Erreichens einem gewissen Alters ist definitiv keine Lösung. Herr Lauer (PIRATEN) sagte es mehrfach ganz richtig: es muß eine beiderseitige Kompetenz im Umgang mit den „neuen“ Medien geschaffen werden, auch, oder vor allem? , auf Seiten der Erwachsenen, die teils mit Abscheu, Angst und Panik an PCs und Internet denken, als auch den Kindern, die die naturgegebene Neugier vorantreibt. Wir leben in Zeiten, in denen derlei unabdingbar ist, sich dem zu verweigern ist schlicht unmöglich. Außer, man zieht in eine Höhle. Genauso falsch ist, sich bedenkenlos auf die Technologie einzulassen und einfach zu konsumieren. Alles mit Maßen, selbst das Maß.
Hier noch der Link zur Sendung: Link