Nachdem gestern in vielen deutschen und europäischen Großstädten die Taxiunternehmer einen Kurzstreik ausriefen, um gegen die „Konkurrenz“ aus dem Internet zu protestieren, haben wir mal einen genaueren Blick in die Uber App geworfen, die in vielen Augen der Taxiunternehmer als die Wurzel des Übels angesehen wird. Uber ist eine Alternative zu regulären Taxiangeboten. Über ein Community Portal können sich Autofahrer samt ihrem Fahrzeug als verfügbare Fahrer anbieten, und wer eine Fahrt sucht, kann dann diese mieten, ähnlich wie mit dem Taxi. Größter Unterschied: Es handelt sich um Privat-Fahrten. So wie wenn man eben bei einem Freund ins Auto steigt und dann etwas Sprit-Geld zusteuert für die zurückgelegte Wegstrecke. Preislich liegen diese Fahrten weit unter den Preisen regulärer Taxis, da hier keine zusätzlichen Versicherungen für die Personenbeförderung anfallen und hinter dem Fahrer nicht noch ein Unternehmer steht, der ein großes Stück vom Kuchen abhaben will. Besonders in großen Ballungszentren wird die App als echte Alternative zu teuren Taxifahrten gehandelt.
Taxi-Kartelle laufen Sturm gegen Uber App
Die Bedienung der App ist denkbar einfach: Einfach Wunschziel eingeben, einen verfügbaren Fahrer auswählen und abholen lassen. Bezahlt wird die Fahrt bargeldlos über PayPal oder Kreditkarte. Die App trackt mit, solange man in seinem Uber-Taxi fährt, erkennt wenn man aussteigt und schickt dann eine Quittung mit der Rechnung als Email. Das ist praktisch und innovativ zugleich. Taxi-Kartelle versuchten zuerst, mit einer reinen Panikmache Nutzer vom Gebrauch der App abzuhalten: Im Falle eines Unfalls sei man nicht versichert und bleibe auf allen anfallenden Reha-Kosten selbst sitzen. Das ist reiner Blödsinn. Wer bei Uber auf Nummer sicher gehen will, kann vor Fahrtantritt die Versicherung des Fahrers kontrollieren und so sofort erkennen, wie Mitfahrer hier versichert sind. Gestern schickten die Taxi-Kartelle dann ihre Fahrer auf die Straße, um mit einem kurzen Streik auf das angebliche Problem aufmerksam zu machen. Diese Aktion ging ebenfalls nach hinten los, Uber verzeichnet seit gestern eine rasante Zunahme von Neu-Registrierungen und App-Downloads. Wer Uber bis gestern nicht kannte, kennt es jetzt.
Uber in immer mehr deutschen Ballungszentren verfügbar
Letztlich sind es nicht die Taxifahrer, die um ihren Umsatz fürchten müssen, sondern die Taxi-Kartelle mit ihrer bisherigen Monopol-Stellung. Im Durchschnitt streicht das Taxiunternehmen 60% des Fahrpreises ein, von einem Mindestlohn von 8,5 Euro der Fahrer sind wie hier weit entfernt und die deutsche Taxi-Vereinigung zählt zu den größten Gegnern des flächendeckenden Mindestlohnes. Aktuell profitiert hier der Kunde, denn am Ende werden die Taxiunternehmen ihre Preise neu kalkulieren müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Wer in einem deutschen Ballungszentrum wohnt wie Berlin oder Hamburg, sollte die App einfach mal ausprobieren. User berichten immer wieder von Preisersparnissen von bis zu 50% pro Fahrt. Aufgrund der aktuellen Medienpräsenz kommen jeden Tag neue Uber-Fahrer und Angebote in ganz Deutschland dazu.