WhatsApp machte seit seiner Übernahme durch Facebook eigentlich keine so positiven Schlagzeilen mehr. Häckchengate, massive Sicherheitsmängel und System-Bugs, mit denen sich die App deaktivieren lässt sind nur ein paar der unschönen Ereignisse der letzten Monate. Aktuell sorgt ein WhatsApp-Konkurrenz-Messenger für Schlagzeilen: Wire wurde von einem Team renommierter Entwickler (Ex-Skype, Ex-Apple, Ex-Google) programmiert und besitzt das Potenzial, den Markt aufzumischen.
Wire – Nicht Noch ein Messenger?
Wire soll WhatsApp ersetzen und bietet dafür einen Chat-Modus, eine Telefonieoption und selbstverständlich Videochat. Bilder, Videos und Musik können ebenfalls getauscht werden. Die Sprachtelefonieoption wurde über eine End-to-End-Verschlüsselung abgesichert, weitere Absicherungen der restlichen Dienste sollen folgen. Wire ist nicht an ein Smartphone oder eine Mobilfunknummer gebunden, so wie das bei WhatsApp der Fall ist, sondern kann frei auf iOS, Android, PCs und Macs installiert und genutzt werden. Mit Wire könnt ihr Gruppen-Chats starten inklusive YouTube- und Soundcloud-Integration. Größter Unterschied zu WhatsApp: die Nutzerdaten von Wire werden nicht irgendwo in Übersee auf Servern gespeichert, sondern werden in der Schweiz gesichert. Somit kommt hier auch Schweizer Recht zum Tragen. Wer also nun auf eure Nutzerdaten zugreifen will, muss dafür den ganz normalen Dienstweg über Schweizer-Behörden einschlagen. Eine NSA-/BND-Schnittstelle, wie man sie in WhatsApp schon seit langem vermutet, soll es hier definitiv nicht geben. Zumindest versprechen das die Entwickler von Wire.
Kleine Schwachstellen müssen noch ausgebügelt werden
Wir haben Wire bereits getestet und sind überrascht, wie gut der Messenger schon funktioniert, dafür dass er sich noch in den Kinderschuhen befindet. Besondere der Aspekt, Datenschutz nach europäischen Recht zur erhalten ist ein hohes Gut und wird bestimmt einige Nutzer überzeugen. Zieht Wire jetzt noch mit einer Chat-Verschlüsselung nach und überarbeitete das Design der App nochmal, dann steht einem erfolgreichen Angriff auf den Platzhirschen WhatsApp nichts mehr im Wege.