Google und Apple sehen sich in letzter Zeit öfter vor Gericht. Immer wieder drehen sich Klagen um diverse Verstöße des Patentrechts. Immerhin ein Streit kann jetzt zu den Akten gelegt werden.
Die Auseinandersetzung zwischen Apple und dem Noch-Tochterunternehmen von Google, Motorola, ist beigelegt. Beide Unternehmen haben jeweils ihre Klagen zurück gezogen.
Anders als in anderen ähnlichen Fällen schließen Apple und Google kein Abkommen zur gegenseitigen Vergabe von Patentlizenzen. Stattdessen wollen sie bei einigen Aspekten der Patentrechtsreform zusammenarbeiten. Nach Informationen interner Kreise soll dabei kein Geld fließen.
Motorola und Apple waren seit 2010 in den Patentstreit mit gegenseitigen Vorwürfen verwickelt. Experten zählten rund 20 Klagen in verschiedenen Ländern, darunter auch in Deutschland. Die Summen der Klagen gingen bereits in eine mehrstellige Millionenhöhe.
Als Google Motorola übernahm, wurde der Internet-Konzern damit auch direkt in den Patentkrieg hineingezogen. Inzwischen läuft der Verkauf von Motorola an den chinesischen PC-Riesen Lenovo.
Auswirkungen des Streits auf die Verbraucher
In den vergangenen Jahren spürten auch deutsche Verbraucher den mittlerweile beigelten Streit zwischen Motorola und Apple. So gelang es Motorola Anfang 2012, für kurze Zeit den Online-Vertrieb einiger Modelle von iPhone und iPad zu stoppen. Außerdem musste Apple fast ein Jahr lang den Betrieb seiner E-Mail-Dienste in Deutschland einschränken.
Motorolas Strategie im Patentkonflikt mit Apple war von Wettbewerbshütern in Europa und den USA torpediert worden. Viele der Patente, auf die Motorola in den Klagen zurückgriff, gehören zum Grundstock technischer Standards.
Auf der Gegenseite musste Apple inzwischen feststellen, dass die Patentklagen nur einen eingeschränkten Effekt haben. Dem Konzern gelang es zwar, einige iPhone-Funktionen aus Android-Geräten zu verbannen, allerdings stoppte das nicht den Vormarsch des Google-Betriebssystems auf dem Markt.