BlackBerry ist zurück und versucht den Neustart im Niedrigpreissektor: Um den ehemaligen Marktführer im Bereich moderner Business-Smartphones ist es sehr ruhig geworden. Man könnte fast sagen, BlackBerry ist komplett von der Bildfläche verschwunden. BlackBerrys waren nicht zuletzt das Mittel erster Wahl für Business-Anwendungen, da sie eine kompakte Tastatur am Gerät verbaut hatten. Dank einfacher Implementierung in das Firmen-Netzwerk gehörte das BlackBerry lange Zeit zum ständigen Begleiter vieler Berufstätiger.
Genau auf diese Tastatur verzichtete BlackBerry, als das Unternehmen Ende letzten Jahres die neuen Modelle vorstellte. Dabei hatte BlackBerry CEO-Thorsten Heins noch einige Monate zuvor auf die Frage, was ein BlackBerry ausmache, geantwortet: „die Tastatur“. Die Folgen waren abzusehen, die viel zu teuren Smartphonemodelle konnten sich gegen die wesentlich günstigere Konkurrenz mit gleichem Leistungsumfang nicht durchsetzen. Außerdem setzte BlackBerry auf ein eigenes OS, das zwar eine Adaption von Android darstellt, aber eben kein reines Android ist. Noch während der Präsentation dieser neuen BlackBerry-Geräte-Generation stürzte die BlackBerry Aktie ins Bodenlose. Jetzt versucht sich das Unternehmen neu zu definieren und begibt sich im Niedrig-Preissektor auf absolutes Neuland.
BlackBerry Z3: 5-Zoll-Display, 1,2 GHz Qualcom-Prozessor und BlackBerry OS 10.3
Mit dem Z3, das BlackBerry vor zwei Tagen in Indonesien vorgestellt hatte, präsentiert BlackBerry ein preiswertes Einsteigersmartphone für unter 140 Euro. Das an sich ist noch keine Besonderheit, preiswerte Billig-Smartphones bieten mittlerweile einige Hersteller an. Dafür punktet das Z3 mit seinem Innenleben. Ein schneller DualCore-SoC-Prozessor von Qualcomm mit 1,2 GHz, 1.5 GB RAM, 8 GB Speicher und ein 2.500 MHa Akku sind durchaus Wert, mit denen sich das Modell mit der Konkurrenz im unteren Preissektor messen kann. Der 5-Zoll große Touchscreen mit einer Auflösung von 960×540 Pixeln ist gerade noch so ausreichend, hier haben Konkurrenzmodelle die Nase vorn. Eine 5-MP Kamera hinten und eine 1.1-MP Kamera vorne komplettieren den Leistungsumfang.
Auf der Rückseite des Smartphones wurde passend der Schriftzug Jakarta implementiert und optisch macht das Smartphone einen durchaus hochwertigen Eindruck. Hier muss sich das Z3 nicht vor der Konkurrenz verstecken. An einem entscheidenden Problem hält BlackBerry fest: Dem, wen auch stark verbesserten, eigenen Betriebssystem. Ohne GooglePlay-Anbindung, können viele Apps nur über zusätzliche Downloaddienste geladen werden. Hier müsste BlackBerry dringend mit Google eine sinnvolle Vereinbarung finden. So hat das gesamte Konzept den fahlen Beigeschmack, als ob man hier ein billiges Smartphone anbieten will, für Leute, „die eben ein Smartphone haben wollen“, egal was es kann.