Die Snapdragon Prozessoren von Qualcomm zählen sicherlich nicht ohne Grund mit zu den technisch leistungsstärksten Modellen auf dem Markt. Somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Hersteller auf der diesjährigen MWC auch die Weiterentwicklung des bekannten Prozessors, den Snapdragon 820 vorstellte.
Sense ID: Statt kapazitiven Scans fälschungssichere 3D-Ultraschall-Scans
Der neue Snapdragon 820 von Qualcomm soll mit der Zeroth-Technologie arbeiten, die einige neue Features mit sich bringen wird. So unterstützt der neue Chip die Qualcomm Sense ID. Eine innovative Fingerabdruck-Scan-Technik wie man sie von Apples Touch ID kennt. Aber: Statt eines traditionellen kapazitiven Scans, wie er bisher bei dieser Technik eingesetzt wurde, bietet der 820 eine 3D-Ultraschall-Scan-Technologie. Somit wird ein 3D-Abdruckbild des Fingers erstellt, das wesentlich sicherer ist als traditionelle kapazitive Scans. Diese lassen sich nämlich mit entsprechendem Know-how problemlos fälschen (wir berichteten). Die 3D-Abdrucktechnik kann nicht einfach von einem HD-Foto „kopiert“ werden und soll auch bei nassen oder fettigen Fingern korrekt arbeiten. Außerdem soll die Ultraschall-Technik durch jedes bekannte Material hindurchdringen, sodass der Abdrucksensor überall am Gerät angebracht werden könnte.
Zeroth-Technologie: Snapdragon 820 Prozessor setzt auf kognitive Lernfunktionen
Außerdem beherrscht der neue Snapdragon 820 Prozessor eine kognitive Lernfunktion, die zum Beispiel bei der Gesichtserkennung zum Tragen kommt. Qualcomms Deutschland Chef erklärte, dass diese kognitiven Lernfunktionen der Zeroth-Technologie so auch in der Lage sind, einen Drohne autark zu navigieren und deren Umgebung eigenständig zu erkennen und darauf zu reagieren. Zusätzlich lernt der Prozessor zum Beispiel eure Handschrift und ist in der Lage, ein abfotografiertes handschriftliches Dokument direkt in eine digitale Version umzuwandeln. Jetzt werden einige sagen, dass es solche oder ähnliche Techniken doch bereits über entsprechende Apps realisiert wurden. Das stimmt so zwar, aber mit dem 820er wird die Technik direkt von der Hardware-Seite zur Verfügung gestellt und nicht über die App-Software realisiert. So werden die Prozesse dann wesentlich schneller und effektiver ausgeführt. Die ersten Modelle mit der 820er-Technik sollen laut Qualcomm Anfang 2016 auf den Markt kommen.