Das sind ja mal spannende Neuigkeiten, mit denen der Dienstag aufwartet. Die Entwickler der bekanntesten Android-Mod Cyanogen kündigten an, dass sie sich in Zukunft von Google loslösen möchten und eine Android-Version ohne Google im Hintergrund anbieten wollen. Was auf den ersten Blick nach absolutem Blödsinn klingt, wird auch beim Lesen des Kurz-Interviews von Cyanogen-CEO Kirt McMaster auf Android-Authority nicht besser: die Mod-Entwickler wollen die Monopol-Stellung des Großkonzerns brechen. Wie ist den Jungs aber wohl selbst nicht so ganz klar.
Zusammenarbeit mit Google: Gut für Nutzer, schlecht für Entwickler?
Gut für Entwickler ist die Zusammenarbeit mit Google anscheinend nicht immer so prickelnd: Feste Vorgaben, wie und wo Google Apps implementiert zu sein haben, schränken die Hersteller ein. Auf der anderen Seite stehen die Nutzer, die meist genau diese Google Apps (Maps, Google Now, YouTube) nutzen wollen. Beim OnePlus One mussten zum Beispiel die wichtigen Google Apps recht umständlich und manuell aufgespielt werden, von Haus aus waren diese nicht installiert. Denn: Die Cyanogenmod bietet keinen Zugang zum Google Play Store.
Ohne offiziellen Zugang zum Play Store wird das nichts!
Und gerade der Zugang zum offiziellen Play Store erlaubt es Nutzern, besonders praktisch neue Apps zuladen oder Updates zu erhalten. Die weniger Technik-affinen Menschen schützt Google, in dem es zumindest im Ansatz versucht, dass Schadsoftware gar nicht erst über den Store veröffentlicht wird. Wer seine Apps aus dem offiziellen Play Store lädt, kann sich eigentlich sicher sein, dass es sich nicht um üble Schadsoftware handelt. Ausnahmen bestätigen hier aber die Regel. Cyanogen kündigte an, in den kommenden 18 Monaten einen eigenen Google Play Store aufzubauen. Das mag theoretisch möglich sein, es ist aber davon auszugehen, dass der kleine Konzern niemals die Manpower aufbringen kann, alle veröffentlichten Apps zeitnah zu überprüfen. Da tut sich nämlich aktuell schon Google schwer und die zugehörige Abteilung wächst jährlich. Selbst wenn Cyanogen „nur“ alle geprüften Apps aus dem Google Play Store übernimmt, bekommen Nutzer hier niemals die gleiche Servicequalität wie durch Googles App-Prüfstelle in Mountain View.