Mit der Vorstellung seiner eigenen YouTube Kids App wollte Google ein eigenes Videoangebot für Kids schaffen. Dass diese Einführung die gesamte YouTube-Branche nun ins Wanken bringen würde, war wohl nicht so geplant.
WTF: Kinderüberraschungs-Ei-Unboxing Video mit 45 Millionen Klicks!
An sich war das ja eine nette Idee: Wer ein altes Tablet hatte, konnte die App installieren und so seinen Kids einen jugendgeschützten Zugang zur Videoplattform einrichten. Die App ist im Großen und Ganzen recht einfach aufgebaut und auf ein wirklich junges Publikum ausgerichtet: Statt Textelemente wird hier vieles mit einfachen Symbolen erledigt, ansonsten haben die Kleinen aber die gleichen Optionen wie in einem klassischen YouTube-Account: Kanäle können abonniert und Videos geliked werden, und das ist ein große Problem. Wozu das führt, wenn auf einmal Millionen Kleinkinder am Tablet Videos schauen und diese durch unwissendes Symbol-Klicken der Like-Buttons pushen, zeigt folgendes Video. Ein Unboxing-Video eines Kinderüberraschungs-Eis mit mehr als 45 Millionen Klicks!!!!
Keine Chance mehr für bekannte YouTuber und Indepent-Künstler?
Und das ist nur ein Beispiel. Es finden sich aktuell immer mehr Kanäle, die auf ein Publikum jenseits der fünf Jahre abzielt. Zeichentrickserien noch unter dem Niveau der Teletubbies für ein Publikum das gerade mal gelernt hat, richtig zu sprechen, sind da noch harmlos. An sich wäre das ja jetzt nicht schlimm, wenn dies nicht Folgen für uns Zuschauer und viele angesehene YouTuber hätte. Diese haben nämlich mit ihrem Content für ein etwas älteres Publikum keine Chance mehr, auf der Frontpage platziert zu werden. Die Klickzahlen der Kleinkinder-Angebote sind einfach nicht mehr einzuholen. In der Folge werden sich bekannte YouTuber bald eine alternative Sendeoption suchen. Und das wäre wirklich schade. Apple Music steht schon in den Startlöchern, jungen und noch unbekannten Künstlern eine neue Plattform zu bieten. Wenn YouTube auch noch die Musikbranche wegbrechen sollte, war es das für das Videoportal. Dann kann Google das Ganze auch direkt in YouTube-Kids umbenennen…