Das Thema „sicher surfen in öffentlichen Netzen“ wird nicht nur mit der Einführung staatlich finanzierter W-Lan-Netzwerke massiv an Bedeutung zunehmen. In der neusten Android Version ist jetzt eine versteckte Sicherheitsoption passend zum Thema aufgetaucht.
Geheime Sicherheit: Google Connectivity Services bereits in Android 5.1 versteckt
Wer sich mit Smartphone oder Tablet in ein ungeschütztes öffentliches Wi-Fi Netz einloggt, muss extrem aufpassen. Die Daten, die über das Netz versendet werden, sind für den jeweiligen Betreiber des Wi-Fi-Netzes auslesbar. Mit entsprechender Technik lassen sich sogar W-Lan-Netze simulieren und euch vormachen, dass ihr euch in ein kostenloses W-Lan-Netz einwählen könnt. Loggt ihr euch dann mit dem Mobile Device ein, kann der Hacker mit dem simulierten Netz all eure Daten abgreifen. Google will dies unterbinden und plant nun eine eigene Google VPN Option zu implementieren. Unter einem VPN (Virtual Private Network) versteht man ein privates virtuelles Netzwerk, das die Nutzer in Zukunft besser schützen soll. Das Google VPN wird über die „Google Connectivity Services“ App gestartet. Diese wurde nun auf einem Nexus 6 gesichtet. Solltet ihr im Besitz eines Nexus sein, geht ihr zur Aktivierung in die Einstellungen, wählt dort Apps und geht dann auf „Alle“. Dort findet ihr die App. Damit diese genutzt werden kann, müsst ihr noch einen kleinen Trick anwenden und mit der QuickShortcutMaker App eine Verknüpfung anlegen.
VPN, Android-Orbot und TOR: Aktuelle Verschlüsselungsangebote im Detail
Beim Google VPN verbindet sich das Smartphone über das öffentliche Netz mit dem VPN von Google. Ab sofort werden alle Daten über den Google-Dienst verschlüsselt versendet und das erhöht den Schutz des Nutzers enorm. 100%-Sicherheit gibt es aber auch hier nicht, es ist unlängst bekannt, dass die NSA bei Verdacht umfangreichen Zugriff auf die Google Datenserver bekommt. VPN-Netzwerke wie das frei verfügbare TOR-Netzwerk, welches nicht nur eure Daten verschlüsselt, sondern euren Zugang komplett anonymisiert, haben daher in den letzten Jahren rasend an Bedeutung zugenommen. Private und anonymisierte VPN-Anbieter, die jetzt schon euren gesamten Datenverkehr verschlüsseln, schießen wie Pilze aus dem Boden.
Praktische Vorteile der Datenverschlüsselung über TOR
Es ist nicht davon auszugehen, dass jeder Nutzer eines VPN Böses im Schilde führt, wie das NSA und andere Geheimdienste vermuten und deutsche TOR-Nutzer direkt als „bedenklich“ einstufen. Dass Googles vereinfachtes und nicht anonymisiertes VPN Angebot, den generellen Umgang mit VPN-Nutzern aus diesem Nischendenken herausholt, ist unwahrscheinlich. Viele deutsche Nutzer verwenden das TOR-Netzwerk, um nervige IP-Abfragen von journalistischen Web-Angeboten zu umgehen. Habt ihr bei einem Anbieter im Monat die Anzahl frei verfügbarere Artikel gelesen, blockiert dieser eure IP und versucht euch einen Premium-Zugang zum Dienst anzubieten. Loggt man sich über den TOR-Browser bei dem Angebot ein, erkennt der Dienst eine veränderte IP und ihr könnt wieder alle Artikel kostenlos lesen. Außerdem können so auch anonym Daten aus dem Netz geladen werden, ohne dabei umfangreiche Spuren zu hinterlassen. Für Mobile Devices gibt es noch keine richtig gut funktionierte App mit umfangreichem Tor Zugang. Orbot versuchte sich an einer App-Umsetzung, wirklich überzeugend ist das Ergebnis aber noch nicht.